Stakeholder - Dialog zur Umsetzung der NKWS (ab 2025)
Stakeholder - Dialog ab 2025
Nach der Verabschiedung der NKWS Ende 2024 richten wir den Stakeholder-Dialog mit den Stakeholdern neu aus: Um zentrale Maßnahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie umzusetzen, planen wir die Einrichtung einer Plattform mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung. Vorab wurden seit Mitte 2025 Dialog-Formate zur Diskussion und Erarbeitung konkreter Umsetzungsansätze und Unterstützungsangebote angestoßen.
In diesem Jahr sind Konferenzen, Fachveranstaltungen und einzelne themenorientierte Arbeitsgruppen geplant. Darüber hinaus wird das etablierte Dialogforum mit Vertretern und Vertreterinnen der Spitzenverbände weitergeführt.

Die Formate im Überblick
Dialogforum
Das Dialogforum findet auf Einladung des Bundesumweltministers statt. Vertreterinnen und Vertreter von Spitzenverbänden aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sowie von Gewerkschaften und den Ländern diskutieren hier übergreifende Fragestellungen im Kontext der NKWS.
Konferenzen
Mit der Fachkonferenz unter dem Titel "Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie in der 21. Legislaturperiode – nächste Schritte zur Umsetzung“ wurde im April 2025 der Auftakt für den Umsetzungsdialog zur NKWS gesetzt. Einen Nachbericht zur Veranstaltung finden Sie hier
Weitere Konferenzen und Fachveranstaltungen sind für das 2. Halbjahr 2025 in Planung.
Themenspezifische Arbeitsgruppen (AGs)
Zentrales Format des Dialogs zur Umsetzung der NKWS ist der Austausch mit Praxisexpertinnen und -experten aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Fachlich begleitet und organisiert werden die AGs durch die Geschäftsstelle der NKWS und das VDI ZRE - das Kompetenzzentrum für zirkuläre Wirtschaft und Ressourceneffizienz im Auftrag des BMUKN.
Die Arbeitsgruppen im Detail
Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). Berücksichtigt werden und wurden Personen mit ausgewiesener Praxiserfahrung oder fundiertem Fachwissen im jeweiligen Themenfeld der AG. Die Zusammensetzung der Gruppen zielt auf eine möglichst relevante Integration passender Expertisen ab um ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, praktischen Erfahrungen und gesellschaftlichen Gruppen abzubilden.
Öffentliche Beschaffung ist eines der zentralen Handlungsfelder der NKWS. Entsprechend beinhaltet das Handlungsfeld verschiedene Maßnahmenvorschläge, die auf eine zirkuläre Ausrichtung der öffentlichen Beschaffung in den kommenden Jahren zielen. Die AG fokussiert sich auf den Bereich „Gebrauchtprodukte in der Öffentlichen Beschaffung“. Dieses Gebiet ermöglicht einen wirkungsvollen und direkten Hebel für die Kreislaufwirtschaft, da es eine obere Stufe der Abfallhierarchie adressiert. Konkret werden die Beschaffung wiederaufbereiteter Produkte sowie die Weitergabe nach Nutzungsende zur Weiterverarbeitung betrachtet. Mögliche zukünftige Themenbereiche, mit denen sich die AG auseinandersetzen möchte, sind “Monitoring” und “Kooperationen”.
Für die AG Zirkuläre Beschaffung sind zurzeit vier Sitzungen bis Ende November 2025 vorgesehen. Teilnehmende sind Expertinnen und Experten, die bereits über Praxiserfahrungen hinsichtlich der Beschaffung wiederaufbereiteter Gebrauchtprodukte in der öffentlichen Beschaffung verfügen. Dazu gehören Beschaffungsstellen, aber auch Vergaberechtsexpertinnen und -experten, Beratungsdienstleister sowie Marktanbieter von Gebrauchtprodukten.
Der Onlinehandel hat sich mit einem Marktanteil von rund 13,2 % im Jahr 2023 zu einem zentralen Bestandteil des deutschen Einzelhandels entwickelt. Neben den Vorteilen für Markt und Konsumentinnen und Konsumenten bringt dieser Vertriebsweg jedoch erhebliche sozio-ökologische Herausforderungen mit sich. Besonders in den Bereichen Verpackung, Versandlogistik und Retourenmanagement entstehen große Umweltwirkungen. Gleichzeitig birgt der Onlinehandel als Schnittstelle zwischen Herstellenden und Verbrauchenden ein enormes Potenzial, nachhaltige Produktions- und Konsummuster zu fördern und zirkuläre Wirtschaftsweisen zu unterstützen.
Die Arbeitsgruppe soll daran mitwirken, nachhaltiges – insbesondere zirkuläres – Konsumieren im Onlinehandel zu erleichtern und gleichzeitig die ökologischen Auswirkungen zu verringern. Die AG konzentriert sich auf Maßnahmen, die von Onlinehändlern selbst umgesetzt werden können.
Konkret sollen praxiserprobte und wirksame Maßnahmen identifiziert werden, die sich bereits bei einzelnen Händlern bewährt haben und das Potenzial besitzen, branchenweit übernommen zu werden. Dazu zählen etwa Verbesserungen bei Verpackungslösungen, effizientere Logistikprozesse oder Strategien zur Reduktion und besseren Steuerung von Retouren. Ebenso sollen Ansätze zur Förderung nachhaltiger Konsumentscheidungen und zur Verlängerung der Produktnutzung erarbeitet werden. Es finden vier Workshoprunden statt. Teilnehmende kommen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbände und Politik.
Das Gesundheitswesen in Deutschland verursacht jährlich rund fünf Millionen Tonnen Abfall. Angesichts dieser Menge birgt die Einführung von Kreislaufwirtschaft ein großes Potenzial – sowohl für ökologische Nachhaltigkeit als auch für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit. Strategien zur Abfallvermeidung und mehr Kreislaufwirtschaft aus anderen Branchen lassen sich nicht ohne Weiteres auf das Gesundheitswesen übertragen. Besondere Anforderungen wie Patientensicherheit, Versorgungsqualität sowie eine hohe Produkt- und Standortvielfalt müssen berücksichtigt werden.
Die Arbeitsgruppe baut auf die vom BMUV geförderte Dialogplattform „Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen“ auf und fokussiert zunächst auf den Bereich der risikoarme Medizinprodukte und Verbrauchsmaterialen, die in der ambulanten und stationären Versorgung eingesetzt werden. Arzneimittel sind dabei explizit ausgenommen.
Ziel der AG ist es, konkrete Lösungsansätze in der Umsetzung und Akzeptanz von kreislauffähige Produkten und Arbeitsprozessen aufzuzeigen. Dazu sammelt die AG bestehende Praxisbeispiele und Umsetzungserfahrungen aus ambulanten und stationären Organisationen und Unternehmen ein. Darüber hinaus dokumentiert die Mitwirkenden veraltete Annahmen und Argumentationsmuster.
Die AG setzt sich aus Expertinnen und Experten mit praktischer Erfahrung im Medizinproduktsektor zusammen und trifft sich in vier Sitzungen zwischen Juni und Ende November 2025.