Kreislaufwirtschaft entdecken

Der Begriff Kreislaufwirtschaft umfasst alle Phasen der Wertschöpfung – von der Produktgestaltung und Produktion bis hin zu Gebrauch, Verbrauch, Reparatur, Abfallbewirtschaftung und sekundären Rohstoffen, die in die Wirtschaft zurückgeführt werden. Klicken Sie sich durch unsere interaktive Infografik und lernen Sie die 10 R-Strategien kennen, die aufzeigen, wie sich Kreislaufwirtschaft verwirklichen lässt.

Rohstoffeinsatz reduzieren
Produkte und Materialien länger und mehr­fach verwenden
Nutzung der Materialien aus (alten) Produkten

Refuse (Vermeiden)

Ein Produkt wird vermieden, weil es überflüssig gemacht wird, ein Herstellungsprozess wird nicht mehr angewendet oder die Verwendung bestimmter Rohstoffe wird vermieden. Die Funktion des Produkts wird anders gewährleistet. 

 

Beispiel: Erdöl in Baustoffen

In Baustoffen werden oftmals Konservierungsmittel, Weichmacher oder Binde- und Lösemittel verwendet, die auf Rohölbasis hergestellt werden. Das Ausdampfen der Schadstoffe in diesen Baustoffen kann gesundheitliche Beschwerden hervorrufen und die Umwelt belasten (z.B. Reizungen der Atemwege und Schleimhäute). 

Vermeidung bei Unternehmen:

Wo möglich kann auf Baustoffe mit Schadstoffen verzichtet werden. Stattdessen kommen Produkte auf organischer Basis zum Einsatz. Zum Teil wird Wasser als Lösemittel eingesetzt oder Lösemittel auf pflanzlicher Basis entwickelt wie Zitrusfruchtschalenöl oder Balsampeteröl. Damit eröffnen sich auch neue Märkte zur Produktion und Vertrieb ökologischer Produkte für die Bauindustrie.

Vermeidung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern:

Auch im privaten Bereich können beim Renovieren und Heimwerken Lacke, Konservierungsmittel, Weichmacher oder Binde- und Lösemittel auf ökologischer Basis genutzt werden.

Rethink (Überdenken)

Produkte und ihre Verwendung, Prozesse und auch Dienstleistungen werden neu gedacht und geplant. Produkte stehen zur Miete statt zum Kauf zur Verfügung, werden individuell hergestellt oder gewartet. Auch das Produktdesign spielt hier eine Rolle: Unternehmen müssen Produkte so planen, dass sie später wieder auseinandergebaut und die Bauteile sowohl die Materialien im Kreislauf weitergeführt werden können.

 

Beispiel: Stahl in landwirtschaftlichen Maschinen 

Stahl ist auf Grund seiner hohen Festigkeit ein Grundbestandteil in vielen landwirtschaftlichen Maschinen. Damit sind diese robust und halten Schlagbeanspruchungen und Witterungsbedingungen stand. Stahl wird durch einen energieintensiven Hochofenprozess aus Eisenerz gewonnen und  verursacht dabei hohe CO2-Emissionen.

Neue Konzepte bei Unternehmen:

Landwirtschaftliche Betriebe können Maschinen für einen begrenzten Zeitraum mieten oder in organisierten Gemeinschaften anderen Landwirten zur Verfügung stellen. So wird die Nutzung der einzelnen Maschinen gesteigert, die Kosten für die Landwirte reduziert und auch Platz gespart. Die Anschaffung jeder notwendigen Maschine wird zugunsten einer neuen Gebrauchsform überdacht. 

Umdenken bei Verbraucherinnen und Verbrauchern:

Verbraucherinnen und Verbraucher können Werkzeuge und Gartengeräte ebenfalls u.a. in Baumärkten mieten. Das spart Kosten, die Geräte werden regelmäßig genutzt und es können Fragen zu fachgerechter Bedienung und Einsatz gestellt werden. 

Reduce (Reduzieren)

Produkte werden effizienter genutzt oder produziert. So wird der Rohstoff- und Materialeinsatz reduziert. 

 

Beispiel: Zementklinker in der Baustoffherstellung

Zementklinker ist der Rohstoff für Zemente - das weltweit am meisten genutzte mineralische Bindemittel. Es wird beispielsweise in Form von Beton in verschiedensten Bauwerken verarbeitet. Zementklinker besteht u.a. aus Kalkstein, Kreide und Ton, das in Steinbrüchen oder im Tagebau gewonnen wird. Beim Brennen des Kalksteins werden große Mengen CO2 freigesetzt. Durch die Verwendung von recycelten Materialien aus alten Bauwerken, alternativen Rohstoffen (z.B. Hanfbeton) oder industriellen Nebenprodukten (z.B. Hüttensand) kann die Verwendung von Zementklinker reduziert werden.

Weniger Verbrauch für Unternehmen:

Nutzung und Erforschung alternativer Rohstoffe und recycelter Materialien. 

Weniger Verbrauch für Verbraucherinnen und Verbraucher: 

Verbraucherinnen und Verbraucher können im privaten Hausbau auf alternative Rohstoffe oder recycelte Materialien zurückgreifen.

Repair (Reparieren)

Defekte Produkte werden repariert, gewartet und anschließend wiederverwendet. 

 

Beispiel: Seltene Erden in Fernsehern 

In vielen Elektrogeräten, wie z.B. TV-Geräten sind in den Bildschirmen seltene Erden wie Gold, Silber oder Indium verarbeitet. Um diese verbauen zu können, bedarf es oft langer und komplexer Lieferketten, da die Abbaugebiete vorwiegend im globalen Süden liegen. Die Wiederverwendung von Elektronikgeräten nach einer Reparatur trägt entscheidend zur Kreislaufwirtschaft bei, da Elektrogeräte nur schwer oder gar nicht recycelt werden können. 

Reparieren durch Unternehmen und Hersteller:

Unternehmen sollten über den Garantiezeitraum hinaus einen produktspezifischen Reparaturservice anbieten. Eine Reparatur trägt dazu bei, dass das Gerät und damit die darin enthaltenen Rohstoffe länger genutzt werden können und weniger häufig neue Rohstoffe verarbeitet werden müssen.

Reparieren durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Die Nutzungsdauer eines Geräts kann durch eine Reparatur verlängert werden und vermeidet so Elektronikschrott. Anlaufstellen sind z.B. große Technikmärkte, die Hersteller selbst oder Repair-Cafés unter Anleitung zur Eigen-Reparatur.

Reuse (Wiederverwendung)

Ein Produkt wird durch weitere Nutzerinnen und Nutzer wiederverwendet. Die Originalfunktion bleibt erhalten. 

 

Beispiel: Baumwolle in Textilien

Baumwolle ist der meistverbreitete Rohstoff in Textilien. Der Anbau erfordert zum Teil viel Düngemittel und Pestizide und die Verarbeitung ist wasserintensiv. Baumwollbasierte Textilien werden in verschiedensten Alltagsgegenständen – von der Bekleidung bis zum Sitzbezug im PKW – genutzt. 

Wiederverwendung durch Unternehmen und Hersteller:

Geschäftskonzepte wie Flohmärkte, Second-Hand-Angebote oder Re-Sale-Angebote können in das bestehende Geschäft integriert werden. 

Wiederverwendung durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Die Nutzungsdauer eines Produkts kann verlängert werden, in dem z.B. Bekleidung gebraucht gekauft wird. Nicht mehr für den normalen Handel bestimmte, ungetragene Kleidungsstücke werden zum Teil auch auf Flohmärkten und Resale-Plattformen verkauft.

Refurbish (Instandsetzung)

Ein Produkt wird durch einen professionellen Bearbeitungsprozess wieder instandgesetzt. 

 

Beispiel: Mineralien in Computern und Mobiltelefonen

Insbesondere bei IT-Hardware ist Refurbishment bereits etabliert. In Computern und Mobiltelefonen sind mineralische Rohstoffe wie z.B. Gold, Silber und Kobalt verarbeitet. Diese Rohstoffe sind endlich und werden oftmals im globalen Süden abgebaut. Dort sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär und der Bergbau hat langfristige soziale und ökologische Folgen (Verschmutzung der Umwelt, Umsiedlung der Bewohnerinnen und Bewohner). Ein instandgesetztes Mobiltelefon verbraucht kaum neues Rohmaterial und weniger Wasser als die Neuproduktion, Elektroschrott wird vermieden und durch den eingesparten Produktionsprozess werden auch CO2-Emissionen eingespart. Der Instandsetzungsprozess umfasst unter anderem das Löschen von Daten, die Einstufung des Geräts anhand der Gebrauchsspuren (1. oder 2.Wahl), die IT-Prüfung und ggf. Reparatur sowie eine Aktualisierung der Software.

Instandsetzung durch Unternehmen und Hersteller:

Unternehmen spezialisieren sich auf das Refurbishment von bestimmten Produktgruppen und erzielen durch den Wiederverkauf Gewinn. Schon jetzt agieren verschiedene Anbieter am Marktplatz für erneuerte Technik und bieten u.a. instandgesetzte Mobiltelefone zu günstigeren Preisen an. 

Instandsetzung durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Dadurch können Produkte vergünstigt, in guter Qualität und zum Teil mit Garantie erhalten werden. Ein klassisches Beispiel für individuelles Refurbishment ist das Instandsetzen von Möbeln.

Remanufacture (Wiederaufbereitung)

Bestandteile eines Produkts werden in einem anderen Produkt weiterverwendet, dabei bleibt die Funktion bestehen. Dazu wird das Gesamtprodukt auseinandergebaut und die einzelnen Komponenten geprüft. Geeignete Bestandteile werden gereinigt oder repariert und in einem neuen Produkt eingebaut.

 

Beispiel: Kritische Rohstoffe in Batterien

E-Akkus in Fahrrädern und Autos basieren auf kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Seltenen Erden. Diese Rohstoffe sind endlich und der Abbau hat oftmals negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Umwelt. 

Wiederaufbereitung durch Unternehmen und Hersteller:

Verschiedene Anbieter bereiten defekte E-Akkus so auf, dass sie wieder in einem anderen E-Bike oder E-Auto eingebaut werden können. 

Wiederaufbereitung durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Dadurch können Anschaffungen gezielt vorgenommen und Produkte mit aufbereiteten Komponenten zum Teil vergünstigt erworben werden. Die Gewährleistung ist wie bei einem neuen Produkt. 
Ein Beispiel für den privaten Hausbau ist die Verwendung von alten Fenstern oder Türen in neuen Gebäuden.

Repurpose (Umnutzung)

Bei der Umnutzung werden Bestandteile eines alten Produkts in einem neuen Produkt genutzt. Der Bestandteil ändert dabei seine Funktion. 

 

Beispiel: Kautschuk in Reifen

Der natürliche Rohstoff für Gummi ist Kautschuk. Da Naturkautschukbäume tropisches Klima brauchen, kommen rund 85 Prozent des globalen Naturkautschuks aus Südostasien.  Etwa 70 Prozent der Ernte wird für die Reifenherstellung benötigt. 

Umnutzung durch Unternehmen und Hersteller:

Spezialisierte Unternehmen nutzen alte Reifen, um daraus Taschen zu fertigen. Das Material erhält somit eine neue Nutzungsform. 

Umnutzung durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Alte Gummistiefel können als Blumentöpfe verwendet werden und geben dem Bekleidungsstück somit eine neue Funktion.

Recycle (Recycling)

Materialien aus einem alten Produkt werden aufbereitet und dann in einem neuen Produkt wieder eingesetzt

 

Beispiel: Quarzsand in Flachglas von Photovoltaikmodulen

Der Rohstoff Quarzsand ist ein Grundbestandteil von Flachglas, welches in Photovoltaikmodulen verarbeitet wird um die Solarzellen zu schützen. Der Quarzsand wird zunächst abgebaut und dann durch die Zugabe von Chemikalien und Erhitzung zu Flachglas verarbeitet. Dieser Produktionsprozess setzt CO2-Emissionen frei. 

Recycling durch Unternehmen und Hersteller:

In Zukunft wird die Anzahl an ausgedienten Photovoltaikmodulen steigen und damit auch der Bedarf an optimierten Recyclingprozessen. Das Gesetz zur Rücknahme von Elektrogeräten sieht die Hersteller sogar in der Pflicht, Altgeräte zurückzunehmen und zu recyceln. Denn die Materialien aus Photovoltaikmodulen können größtenteils demontiert und recycelt werden. 
Im Recyclingprozess wird u.a. das Flachglas zurückgewonnen und dann als Material für neue Module eingesetzt. Komplizierter ist das Recycling der Kunststoffanteile. Die einzelnen Solarzellen sind in Kunststoff eingebettet, daher muss zunächst eine Trennung beider Materialien erfolgen. Anschließend kann der verarbeitete Kunststoff recycelt und als Rezyklat wieder in neuen Modulen verbaut werden. 

Recycling durch Verbraucherinnen und Verbraucher:

Photovoltaikmodule haben eine lange Gebrauchsdauer und werden bei Funktionseinschränkungen in der Regel zunächst repariert. Haben sie jedoch tatsächlich ausgedient, sollten sie fachgerecht entsorgt werden. Photovoltaikmodule in kleineren Mengen können auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Etwa 95 Prozent der enthaltenen Rohstoffe in einer Photovoltaikanlage können recycelt werden.

Recover
(Energetische Verwertung)

Sollten alle R-Strategien ausgeschöpft sein oder nicht angewendet werden können, dann kann in Müllverbrennungsanlagen Energie aus Abfällen gewonnen werden.
Allerdings werden die Materialien dann nicht mehr im Kreislauf gehalten. Nur die aus ihnen gewonnene Energie trägt noch zum Kreislauf bei. 
Aus organischen Abfällen kann durch biochemische Methoden Biogas erzeugt werden. Dieses kann direkt als erneuerbares Gas genutzt oder durch Verbrennung in erneuerbaren Strom umgewandelt werden. 

 

Für Unternehmen und Hersteller:

Es entsteht ein neuer Markt der Energiegewinnung und Unternehmen können ökologischen Strom für Ihre Produktion beziehen. 

Für Verbraucherinnen und Verbraucher:

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können Ihre privat genutzte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen (ökologischer Strom oder ökologisches Gas).

Digitale Technologien beschleunigen den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft und unterstützen dabei, Stoffkreisläufe zu schließen: Daten und digitale Systeme ermöglichen, Stoffkreisläufe zu dokumentieren. Der digitale Produktpass soll beispielsweise Transparenz darüber schaffen, welche Materialien für ein Produkt genutzt wurden. Damit wird es leichter, das Produkt zu reparieren und wieder verwendbare Ressourcen zurück in den Kreislauf zu führen. Digitale Anwendungen können zudem den nachhaltigen Konsum fördern. Apps zeigen, wo kaputte Geräte repariert werden können oder helfen dabei, etwa Kleidung, Bücher oder Fahrräder zu tauschen. Online-Plattformen machen es leichter, Dinge zu leihen oder gebraucht zu kaufen. So verlängern wir die Lebensdauer von Produkten – das spart Rohstoffe und es entsteht weniger Müll. Ziel ist es unter anderem, Deutschland als Technologieführer für digitale Circular Economy zu etablieren. 

Standards und Normen schaffen Verlässlichkeit, Vergleichbarkeit und Grundanforderungen an Methoden, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen. So wird festgelegt, wie Dinge hergestellt und genutzt werden sollen – das ist auch wichtig für Produkte, die wiederverwendet oder recycelt werden und den Umgang mit Sekundärrohstoffen. Denn bisher ist die Normung zum größten Teil auf das lineare Wirtschaften ausgerichtet. Standards und Normen sind zentral für die Qualität und Akzeptanz zirkulärer Produkte – national wie international. Zum Beispiel gibt es Standards dafür, wie man ein kaputtes Handy repariert oder den Leitfaden zur Wiederverwendung und Vorbereitung zur Wiederverwendung. Deutschland arbeitet aktiv mit internationalen Organisationen wie der ISO (International Organization for Standardization) und der CEN (Europäisches Komitee für Normung) zusammen, um Regeln für die Kreislaufwirtschaft zu erstellen. 

Forschung und Entwicklung sind entscheidend, um neue Ideen für die Kreislaufwirtschaft zu finden und diese in die Umsetzung zu bringen. Durch Grundlagen- und anwendungsnahe Forschung und Entwicklung können neue Technologien und Geschäftsmodelle als Lösungsansätze erprobt werden. Sind erste Tests erfolgreich, werden neue Lösungsansätze in kleinen Projekten getestet (Pilotierung), um zu prüfen, wie gut sie in der Praxis funktionieren. Darauf aufbauend können sie dann großflächig umgesetzt werden (Skalierung) und die gesellschaftliche Akzeptanz und Anwendbarkeit betrachtet und optimiert werden. 

Deutschland hat durch Investitionen in Forschung und Entwicklung eine Spitzenstellung im Technologiefeld der Kreislaufwirtschaft. 

Die Qualifizierung von Akteurinnen und Akteuren entlang des Stoffkreislaufs ist die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung der Kreislaufwirtschaft. Dazu muss die Vermittlung von technischen, ökologischen und sozialen Fertigkeiten in der Aus- und Weiterbildung, in der kindlichen und schulischen Bildung sowie in der Berufs- und Hochschulbildung verankert werden. Zudem soll in allen gesellschaftlichen Bereichen ein Verständnis für die Notwendigkeit von Kreislaufwirtschaft und den Wert von Ressourcen geschaffen werden – sowohl national als auch international. Das Bewusstsein für die entsprechenden Themen muss daher ebenfalls in der Aus- und Erwachsenenbildung in Form von Fort-, Weiterbildungs- sowie Informationsangeboten gestärkt werden, etwa über die Verbraucherzentralen und durch Informationskampagnen.

Deutschland importiert viele Rohstoffe und Halbwaren, wandelt sie in fertige Produkte um und exportiert sie wieder. Viele Produkte und die darin enthaltenen Rohstoffe werden am Ende ihres „Lebens“ in den „globalen Süden“ exportiert. Damit Wertschöpfung in einer zunehmend zirkulären Welt zum Vorteil aller sozial gerecht, inklusiv und im Sinne des Klima- und Umweltschutzes organisiert wird, wirkt die Bundesregierung daran mit, ein globales Netzwerk für Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Dabei achtet sie darauf, dass die Bedürfnisse aller sozialen Gruppen, auch derjenigen, die in informellen Arbeitsbereichen tätig sind, berücksichtigt werden. So soll für alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu nachhaltigen und menschenwürdigen Arbeitsplätzen geschaffen und Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung auch international gesteigert werden. Die Bundesregierung orientiert sich dafür an der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und setzt sich in den internationalen Klimakonferenzen für eine stärkere Beachtung der Wechselwirkungen zwischen Klima- und Ressourcenschutz ein.

Ökonomische und marktbasierte Instrumente sollen Anreize setzen, damit bei Produktion und Konsum geschlossene Kreisläufe bevorzugt werden. Dafür sollen Investitionen angeregt und Kapitalmärkte aktiviert werden. Die Förderbank KfW wurde beauftragt, einen Rohstofffonds zu gründen, der nachhaltige Projekte zur Rohstoffgewinnung in Deutschland und im Ausland unterstützt. So soll auch die Abhängigkeit von wichtigen Rohstoffen verringert werden. Die KfW soll zudem Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft stärker fördern und als Investitionsbank für zirkuläre Geschäftsmodelle tätig werden. Im Fall von nicht ausreichenden Sicherheiten bei der Kreditaufnahme für zirkuläre Geschäftsmodelle soll der Einsatz von Transformations-Bürgschaften geprüft werden, um verbleibende Lücken bei der Besicherung zu schließen zu können. Für Start-ups und Investitionen in Kreislaufwirtschaft sollen klare Bewertungsmethoden für Zirkularität entwickelt werden.